Gentlemen’s Guide

Was macht einen Gentleman aus? Im folgenden Leitfaden erhältst du einen Ausblick über Gepflogenheiten, Auftreten und Kenntnisse eines stilsicheren Gentlemans.

Zurückhaltung ist eine Tugend. Trinke, wenn es dir schmeckt, und höre auf bevor es peinlich wird. Eine gute Selbsteinschätzung und Disziplin bewahren dich nicht nur vor der ein oder anderen Blamage. Sie formen außerdem deinen Charakter und machen dich zurechnungsfähig und verlässlich. Das Bewahren von Haltung und Fassung machen dich in vielen Situationen zu der Konstante, die ein Gentleman sein will. Wenn die Welt um dich herum explodiert, bist du derjenige der mit kühlem Kopf und Gelassenheit die Fäden nicht aus der Hand gibt.

Lasse andere reden, bilde dir eine Meinung und prahle nicht. Dein Gegenüber offenbart viel über sich selbst, schöpft Vertrauen in dich und fühlt sich respektiert und bestätigt. Dies ist höflich und lässt dir, ohne etwas dafür zu tun Raum deine Karten zu legen. Wenn du dann etwas sagst hat dies mehr Gewicht, als wenn du ununterbrochen redest und dich in den Vordergrund drängst. Geltungssucht macht populär, aber keinen Gentleman.


Manieren, Höflichkeit, Etiquette und Stil sind deine Waffen im Kampf gegen Respektlosigkeit und Bauernfängerei. Jeder hat zuerst das Recht vorurteilsfrei respektiert zu werden. Ein Gentleman stellt diese Objektivität her, um ein Klima von Gastfreundschaft und Konversation zu schaffen. Die Demut jedem gegenüber ein Mindestmaß an Höflichkeit zu erweisen stellt keine Schwäche dar. Sie unterscheidet den vermessenen Snob vom taktierenden Edelmann.

Wer sich in der Welt der Höflichkeit bewegen möchte, sollte die Folgenden Werte kennen.

  • Knigge (Tischmanieren und Gastfreundschaft)
  • Dresscode (Stil und Auftreten)

Die folgenden Verschreibungen sind Beispiele der oben angesprochenen Werke.

  • Ein Gentleman ist ehrlich
  • Ein Gentleman ist pünktlich
  • Ein Gentleman sollte handschriftliche Briefe verfassen können
  • Ein Gentleman sollte wissen, wie man einen Witz auf eigene Kosten macht
  • Ein Gentleman sollte wissen, wie man stilvoll verliert
  • Ein Gentleman sollte wissen, wie man sich entschuldigt
  • Ein Gentleman sollte Telefonate so dezent wie möglich führen / im Restaurant vermeiden

Nach weiterer Recherche und Pflege der Manieren wird man bemerken, dass diese keine Erfindung der abgehobenen Obrigkeit darstellen, sondern Ausdruck tiefen Respekts sind und Anderen und sich selbst das Leben weniger anstrengend, schöner und aufgeschlossener gestalten. Wer möchte kann dies nach gesellschaftlichen Konventionen perfektionieren, oder aber seinen eigenen Still durch selektivere Umsetzungen prägen, grundsätzlich ist ein Gentleman jedoch ein Vertreter der Idee dahinter.


Ein Gentleman sollte einen Grundstock an Fertigkeiten und Wissen erreicht haben oder erreichen wollen. Nur wer sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt und Interesse daran hat aus eigener Kraft zu handeln, erlangt ein gewisses Maß an Selbstständigkeit. Natürlich ist man in manchen Situationen auf die Hilfe anderer angewiesen und kann bei weitem nicht alles wissen. Allerdings zeugt es von großer Ignoranz dies schon bei einfachsten Tätigkeiten und ohne es versucht zu haben hinzunehmen. Man muss kein Autofachmann sein, um das Scheibenwischwasser nachzufüllen, kein Koch um ein Steak zu braten und kein Barkeeper, um einen Martini zu mixen. Das prinzipielle Ablehnen eines solchen Lernvorgangs geschieht bei einem Gentleman allein aus Unfähigkeit – entweder der Unfähigkeit eine Fertigkeit zu erlernen (empirisch belegt) oder aber der Unfähigkeit sich für eine bestimmte Sache zu begeistern, niemals aber kategorisch.


Nur wer Selbstvertrauen besitzt, ist auch in der Lage, seinen Mitmenschen Halt und Kraft zu geben. Dies nun ist die herausragendste Eigenschaft eines Gentlemans. Die eigene Stärke sollte denen ein Leuchtfeuer sein, die Orientierung suchen. Ein ehrlicher und gut gemeinter Ratschlag ist nur dann substanziell und wertvoll, wenn man selbst nicht daran zweifelt. Als Gentleman bist du dieser Fels, diese Konstante, eine Delegation eigener Werte; nicht unbelehrbar, aber Verfechter deiner Sache.